Fanny und Paul Brenner

Die Geschwister Brenner, die aus dem heutigen Polen stammten, kamen 1922 nach Berlin. Der 1872 geborene Paul Brenner hatte ein eigenes Textilgeschäft, zunächst in Charlottenburg und später in der Perleberger Str. 35, während seine sechs Jahre jüngere Schwester den gemeinsamen Haushalt führte. Von der systematischen Entrechtung der Juden durch die nationalsozialistischen Machthaber und Behördenmitarbeiter zeugt auch die aufgefundene Vermögenserklärung, die die Geschwister vor ihrer Deportation erstellen mussten.

Außer der Kleidung, die sie trugen, und Wechselwäsche war ihnen nichts mehr geblieben. Am 26. Juni 1942 wurden beide vom Sammellager in der Großen Hamburger Straße in Mitte mit dem 11. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Paul Brenner wurde noch im gleichen Jahr in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und dort ermordet. Von Fanny Brenner hat sich in Theresienstadt ein Dokument erhalten, das ihre Einäscherung am 13. Januar 1944 belegt.

Weitere Familienmitglieder waren ebenfalls in der Textilbranche tätig und lebten in Berlin. Auch sie wurden in Theresienstadt und Auschwitz ermordet.

Bill Rebiger
Aus der Kirchensprengel-Zeitung