Am 8. September 2017 wurden an der Lichtenberger Str. 32 in Mitte drei Stolpersteine für Gertrud, Martin und Scheine Lewin verlegt. Gertrud war die Ehefrau des blinden jüdischen Bürstenmachers Siegfried Lewin, für den bereits 2004 in der Nähe ein Stolperstein verlegt wurde. Martin (9 Jahre) und Scheine (4 Jahre) waren ihre Kinder. Alle wurden sie in Auschwitz ermordet. Zu der Verlegung waren Überlebende der Familie aus Israel gekommen.
Siegfried Lewin überlebte einige Zeit in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt in der Rosenthaler Straße. Dort versteckte sich auch Inge Deutschkron, die den Faschismus überlebte und seit Jahrzehnten in Schulen und bei Veranstaltungen gegen das Vergessen auftritt. Die heute 95-Jährige nahm ebenfalls an der Feier teil und sprach einige Worte, genauso wie Lewins Großneffe Benjamin Gidron, der mit seiner Frau Ariela aus Israel angereist war.
Insgesamt nahmen 25 bis 30 Menschen an der Feier teil, darunter auch einige Nachbarn aus den Häuserblöcken ringsum.
Leider waren die Stolpersteine irrtümlich schon am Vormittag verlegt worden, so dass die Feier erst danach stattfand. Parallel dazu wurden noch sechs Stolpersteine für Mitglieder der Familie Simonsohn verlegt.
Die Lewins wohnten in der Raupachstr. 8, die heute nicht mehr existiert. Deshalb wurden die Steine in der Lichtenberger Straße verlegt, ungefähr am Standort des damaligen Wohnhauses.