„Propalästinensische“ Angriffe

Gestern Abend gab es ausgerechnet auf dem Mathilde-Jacob-Platz (der nach einer von den Nazis ermordeten Jüdin benannt ist) eine „propalästinensische“ Demonstration, auf der es zu Ausschreitungen kam. Die FDP-Politikerin Karoline Preisler und der Fotograf Yalcin Askin wurden von Demonstrationsteilnehmern angegriffen. Frau Preisler hatte vor dem Rathaus Tiergarten aus Protest gegen die Verharmlosung des Hamas-Massakers vom 7. Oktober letzten Jahres ein Plakat hochgehalten: „Vergewaltigung ist kein Widerstand“. Als Askin sie schützen wollte, wurde er mit einer Fahnenstange ins Gesicht geschlagen. Dem ebenfalls anwesenden „Bild“-Reporter Iman Sefati schlug ein Teilnehmer das Handy aus der Hand. Sefati war erst vor einer Woche an seiner Haustür mit einem Messer bedroht worden, nachdem er von einer antisemitischen Demo in Neukölln berichtet hatte.
Die Polizei hat gestern drei Tatverdächtige festgenommen und ermittelt nun wegen Körperverletzungen und Sachbeschädigung. Gegen 20.30 Uhr löste sie die Veranstaltung auf.

Die Kundgebung war von Jürgen Grassmann angemeldet worden, der seit Jahren den Al-Quds-Marsch in Berlin organisiert, bei dem die Auslöschung Israels gefordert wird. Gestern haben mehr als 100 Personen an der Demo teilgenommen. Offensichtlich gehört Gewalt mittlerweile zum Repertoire der „Propalästinenser“, die immer wieder brutal dagegen vorgehen, wenn andere das Existenzrecht Israels verteidigen. Antisemitismus ist in ihren Kreisen en vogue, darin unterscheiden sie sich nicht von Neonazis. Dass auch viele Israelis das Vorgehen der Armee ihres Landes gegen die Palästinenser ablehnen, ist ihnen egal. Sie wollen den jüdischen Staat vernichten.

Foto: Yalcin Askin