25. November 2011
In den vergangenen Wochen lief nun die Verteilung von Plakaten zur Kampagne. Rund 300 Plakate wurden in Läden, Lokalen, Büros, Kirchengemeinden vorbeigebracht. Rund 50 davon wurden direkt nach unserer Rundmail von den Inhabern selbst angefordert.
Für die Bereiche Westfälisches Viertel und rund um die Wiclefstraße haben sich zwei Damen gemeldet, die dort alle Läden abgeklappert haben, mehrere Jugendliche waren im Rest Moabits unterwegs. Über die Reaktionen der Inhaber werden wir noch einen eigenen Text schreiben.
Leider hat sich herausgestellt, dass die Idee, die Plakate öffentlich sichtbar in die Schaufenster zu hängen, meist nicht umgesetzt wurde. Die meisten haben sie lediglich innerhalb der eigenen Räume aufgehängt, da half meist auch kein gutes Zureden. Natürlich ist es uns lieber, sie sind wenigstens in den Läden zu sehen, als gar nicht, aber eine richtig breite Veröffentlichung haben wir damit nicht hingekriegt.
Besonders gefreut habe ich mich, als ich Plakate im Schaufenster eine türkischen Männercafés in der Birkenstraße entdeckt habe, im Fenster eines Lieferwagens sowie im Fenster eines Ladens, der seit Jahren geschlossen ist. Ich habe keine Ahnung, wie das Plakat dort reingekommen ist.
Ansonsten können auch weiterhin noch Plakate zum Aufhängen angefordert werden!
Als Magnet hat sich die Ausstellung der Namensliste im Hertie-Haus erwiesen. Sowie jemand davor steht, bleiben auch andere Menschen stehen. Dazu hier ein Auszug aus einer Mail, die uns vorgestern erreicht hat:
“…durch zufall ihre aushänge am herthie-kaufhaus gesehen und blieb sehr lange davor stehen, wenn erstmal einer stehenbleibt, werden andere neugierig und letztenendlich bildete sich eine traube von rund 15 personen vor dem schaufenster !…es hat mich sehr tief berührt u veranlasst, freunde/schulkameraden/kollegen/moabiter darauf aufmerksam zu machen, indem ich … auf meine face-book-seite gepostet habe”
Wie zu erwarten ist die Liste auch immer wieder Ziel von Leuten, die das offenbar nicht so gut finden. Die Scheibe wurde öfters beschmiert, beklebt und sogar mit Hundekot beschmiert. Mittlerweile wird sie deshalb fast täglich kontrolliert und ggf. gesäubert.
Sowohl die Plakate als auch die Installation stehen ja direkt in einer Baustelle. Deshalb haben sie auch schon ziemlich gelitten. Derzeit wird im Erdgeschoss der Boden herausgerissen, was nochmal besonders viel Schmutz gemacht hat. Deshalb werden wir in der kommenden Woche die Wände säubern und die Plakate austauschen.
Die Ausstellung in der Menzel-Schule ist mittlerweile wieder abgebaut. In der Zwischenzeit gab es eine weitere Ausstellung aller Plakate im Kleist-Gymnasium in der Levetzowstraße. Dazu eine Lehrerin: “Die Reaktion war, sowohl von Schüler-, als auch von Lehrerseite durchweg positiv. Ich habe die Plakate in zwei 9. und einer 10.Klasse in den Unterricht eingebaut, zweimal mit sehr großem Erfolg.”