Zwei Stolpersteinverlegungen

Am Freitag, dem 9. September, wurden in Moabit wieder Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an jüdische Menschen, die hier im Kiez gelebt haben und während des Holocausts ermordet wurde.

Tile-Wardenberg-Str. 13 für die Familie Petzal
Selma Petzal, ihr Sohn Werner und die Schwiegertochter Fanni Oppenheimer flüchteten 1937 in die Niederlande. In Hilversum wurde 1941 Fannis und Werners Sohn Bernhard Wolfgang geboren. 1942 sind alle in das Lager Westerbork deportiert worden, wo 1943 die Zwillinge Robert Harry und Elizabeth Jeanne geboren wurden. 1944 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert. Alle wurden von dort aus nach Auschwitz gebracht und dort getötet. Selmas Sohn Harry überlebte als Einziger, ihm gelang noch 1939 die Flucht nach England.

Turmstr. 9 für die Familie Jalowitz
Minna und Leopold haben 1933 geheiratet. In den folgenden Jahren bekamen sie vier Kinder: Günter (1933), Manfred (1937) sowie 1940 die Zwillinge Bela und Chana.
Ab 1939 oder 1940 musste die Familie in dem „Judenhaus“ Turmstr. 9 wohnen. Fast alle BewohnerInnen dieses Hauses wurden zwischen 1941 und 1943 nach Riga oder Auschwitz deportiert und dort ermordet. So auch das Ehepaar Jalowitz und die beiden kleinen Zwillinge. Nur die zwei älteren Brüder Günter und Manfred überlebten, weil sie rechtzeitig im Rahmen der Kindertransporte nach Schweden gebracht wurden. Beide sind mittlerweile auch verstorben.
Diese Verlegung wurde auch durch unseren Verein unterstützt. An ihr nahm auch Horst Selbiger teil, der als Jugendlicher selbst in diesem Haus gewohnt hat und mit der Mutter Jalowitz befreundet war.

Flyer über die Familie Jalowitz