Vortrag und Diskussion mit Philipp Dinkelaker
Welche Rolle spielte die Synagoge in der Moabiter Levetzowstraße als Sammellager während der Judendeportationen in der Nazizeit?
Dieser Frage ist Philipp Dinkelaker in seiner Magisterarbeit nachgegangen, die er im vergangenen Jahr eingereicht hat. Er hat die Situation der dort festgehaltenen Männer, Frauen und Kinder untersucht, ihre Demütigung, Verzweiflung und die sehr begrenzten Möglichkeiten Widerstand zu leisten. Er hat die Handlungsweisen und Motive von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde, die gezwungen wurden bei den Deportationen als Hilfskräfte mitzuwirken, anhand von Zeitzeugenberichten eindringlich dargestellt. Er hat die Handlungsweisen von Polizisten und SS ebenso ungeschönt anhand von Dokumenten beschrieben, wie die der sich mehr oder weniger heraushaltenden „Zuschauer“, die die Transporte beobachteten. Ab November 1942 wurde die Synagoge nicht mehr als Sammellager genutzt. Zu diesem Zeitpunkt war das Sammellager in der Großen Hamburger Straße wie ein Gefängnis ausgebaut worden.
Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit Philipp Dinkelaker und den Mitgliedern der Initiative „Sie waren Nachbarn“.
Veranstalter: Initiative „Sie waren Nachbarn“.
Ort: Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstraße 5
Zeit: Donnerstag, den 20. Februar 2014, 20 Uhr
Der Eintritt ist frei